Freitag, 30. September 2016

Gedicht: Der Ruf des Kranichs

Möge der Herzschlag des Drachen
uns dem Rhythmus der Welt zeigen.
Mögen wir einstimmen in das grosse Lied,
das seit Anbeginn aller Zeiten ertönt,
und mögen wir den Mut und die Kraft finden,
unseren ganz eigenen Weg in Einklang mit allem zu gehen.
Mögen wir eine ganz besondere Note
in der Melodie des Tao sein,
die leise über Seen und Wälder schwebt,
den Ruf des Kranichs und die Stille der Berge erfüllt 
und die niemals, niemals enden wird.

(Dirk Grosser, Sommer 2014)



Der asiatische Drache: Selbstbewusst und Furchtlos

Der asiatische Drache ist Symbol der Naturkräfte und ihrem freien Spiel und somit gleichzeitig Symbol der Kräfte, die in uns lebendig sind oder vielleicht teilweise schlummern und darauf warten, geweckt zu werden.

Er ist ganz er selbst. Furchtlos nimmt er seinen Platz ein, gibt sich dem Rhythmus des Lebens und der Jahreszeiten hin, fliesst wie ein Fluss und liebt den Morgennebel ebenso wie die Abenddämmerung. 

Er gleitet durch den Himmel, ohne eine Spur zu hinterlassen, nimmt achtsam alles wahr, was ihn umgibt und was in ihm vorgeht, sieht und spürt das Tao in der Welt wirken und weiss, dass er nicht getrennt ist, von dem grossen Geheimnis, das alles Leben hervorbrachte. Sein Flug durch die Wolken bringt den Menschen und ihren Feldern den ersehnten Regen – doch macht er dies nicht, weil er mein, eine Aufgabe erfüllen zu müssen, sondern einfach, weil er es seiner Natur entspricht.
Es ist seine Art zu fliegen, zu ruhen und zu atmen, zu sehen und zu lieben.

Sein Wesen der gelassenen Stärke und humorvollen Güte erinnert uns Menschen daran, was es heisst, ein Teil der Natur zu sein.


Auch wir können unsere Mitte finden und furchtlos unser wahres Selbst leben. Wie ein Drachen, können auch wir das Walten des Tao in allen Dingen vernehmen, die Stille die uns reifen lassen, dem Weg der Natur folgen und Himmel und Erde vereinen.




ext-Quelle: Das Tao des Drachen, furchtlos unser wahres selbst leben (Dirk Grosser)

Der asiatische Drache: Symbol der Naturkräfte und der Kräfte in uns


Ein gewaltiges Wesen mit dem Körper einer Schlange, der Mähne eines Löwen, den Klauen eines Adlers und dem Geweih eines Hirsches. In seinem Bauch das Lachen der Welt, in seinen Augen goldene Funken des gegenwärtigen Moments. Weisheit und Wärme in der Stimme, Friede und Freude in seinem Lied. In einem Augenblick ruhig und von tiefer Stille erfüllt wie ein Fels.
Im nächsten sich absichts- und mühelose in die Lüfte schwingend.

Der asiatische Drache ist Symbol der Naturkräfte und ihrem freien Spiel und somit gleichzeitig Symbol der Kräfte, die in uns lebendig sind oder vielleicht teilweise schlummern und darauf warten, geweckt zu werden.

Meine persönliche Facebookseite: Gesund und Vital


Text-Quelle: Das Tao des Drachen, furchtlos unser wahres selbst leben

Samstag, 24. September 2016

Die Geschichte und der Ursprung der Gargoyles

Die Geschichte und der Ursprung der Gargoyles ist wohl noch lange nicht geklärt, doch es gibt einige Legenden, die vielleicht ein bisschen Licht ins Dunkle dieser Fabelwesen bringen.


War der Gargoyle ursprünglich ein Wasserdrache?

Es heißt, dass die Gargoyles eine der ältesten Rassen der Welt sind. Ihre Abbildungen deuten unverkennbar auf eine enge Verwandtschaft mit den Drachen und Schlangen hin.
So soll sich im Jahre 520 ein Schlangendrache aus der Seine (Fluss in Frankreich) erhoben haben. Doch anders als die meisten Drachen hat er kein Feuer gespuckt, sondern Wasser. Wie ein Wasserfall ergoss sich die Fontäne aus seinem Maul und alles Land in weitem Umkreis wurde überschwemmt. Das alleine war natürlich schon eine Katastrophe, doch der Drache fraß auch noch die Menschen auf, die panisch vor dem Wasser flüchteten oder schon ertrunken waren.
Ein beherzter Geistlicher suchte mit einem Gehilfen die Höhle des Gargoyle auf und bekehrte den „Wasserdrachen“ zur Erkenntnis und zur Achtung von Menschenleben.
Dem Gargoyle – der eigentlich von Natur überhaupt nicht böse war, sondern freundlich und hilfsbereit, war überhaupt nicht klar gewesen, dass er mit seinen Wasserfontänen soviel Schaden angerichtet hatte. Auch dass das Fressen von Menschen nicht so gerne gesehen wird, wusste er nicht. Schließlich muss ja auch ein Gargoyle von etwas leben. Er erklärte dem Geistlichen, dass seine eigentliche Aufgabe die Reinigung der Erde sei und bekanntlich braucht man dazu ja nun mal Wasser.

Der Gargoyle wird zum steinernen Wächter

Der Geistliche und der Gargoyle versuchten eine Lösung für dieses Problem zu finden und gemeinsam erarbeiteten sie den Plan, dass der Gargoyle mit in die Stadt kommen und dort vor dem wichtigsten Gebäude eine Position als Wächter einnehmen sollte. Der Gargoyle war auch einverstanden damit, dass er in Stein verwandelt werden sollte. Denn auch mit der besten Gesinnung – den Hunger würde er ja dennoch haben.
So wurde es dann auch vollzogen – doch weder der Geistliche noch der Gargoyle konnten ahnen, wie stark die Macht des Regenwassers ist. Versteinert saß der Gargoyle nun vor dem Gebäude und immer wenn es regnete, fing er das Wasser mit seinen Ohren auf, und spie es durch sein Maul wieder aus. Die Stadt wurde dadurch immer schön sauber gehalten und es konnte nichts Böses eindringen. Doch für den Gargoyle bedeutete das Regenwasser eine Wiederbelebung.
Er wachte jeden Tag nach Sonnenuntergang auf und konnte sich bewegen. In den frühen Morgenstunden, beim Anbrechen des ersten Tageslichts, kam er wieder auf seinen Platz zurück und erstarrte wieder zu Stein.

Warum der Gargoyle aufs Dach zog

Natürlich bekam dies auch irgendwann der Geistliche mit und wollte mit dem Gargoyle gemeinsam auch wieder eine Lösung dafür finden. Der Gargoyle hatte sich als wirklich guter Beschützer und Bewacher der Stadt erwiesen. Keine Dämonen und sonstige bösartigen Wesen hatten sich seither wieder in die Stadt gewagt. Der Geistliche schlug dem Gargoyle vor, ganz hoch auf die Dächer zu ziehen. Dort würde er gar nicht auffallen und nachts würde es niemand sehen, wenn er gar nicht da wäre.
So kam es, dass die Gargoyles als Wasserspeier auf den Dächern landeten.

Freitag, 23. September 2016

Die Strategie der Enthaltsamkeit


Erkenne, dass nur du selbst entscheidest, was du in dein Denken hineinlässt und wie lange es dort verweilt.



Eines Tages, so erzählt man sich, suchte ein flüchtender Mönch Schutz im Tempel eines Zen Meisters. Die Verfolger des Mönchs kamen und wollten wissen, wo der Flüchtende sei. «Es ist niemand da», sagte der Meister. Da zogen die Verfolger ihre Schwerter und sagten: «Wenn du uns nicht sagst, wo der Flüchtling ist, schlagen wir dir den Kopf ab.» «Wenn ich nun also sterben soll», antwortete der Meister, «werde ich ein wenig Reiswein trinken». Mit diesen Worten holte er eine kleine Flasche, schenkte ein und schlürfte den Wein mit grossem Genuss. Die Verfolger blickten sich an, und nach einer Weile verliessen sie den Tempel.
«Meister, wie hast du das gemacht?», fragte der Mönch, dem der Meister gerade das Leben gerettet hatte. «Das war gar nicht schwierig», antwortete der Zen-Meister. «Als die Verfolger kamen, habe ich nicht getan, was sie wollten. Weder habe ich mit ihnen gestritten noch Fürbitte gehalten. Ich habe einfach ihre ganze Welt aufgeben und nichts mehr mit ihnen zu tun gehabt. Und nach einiger Zeit waren sie weg.
So sollten auch Menschen, die klagen, dass sie von Emotionen und falschen Gedanken gedrängt werden, immer wissen, dass der rechte Weg nicht streiten und sich verteidigen ist. Auch alles Verhandeln und Argumentieren bringt nichts. Gib einfach jeden Anspruch auf die Welt deiner Gegner auf und habe nichts mehr mit Ihnen zu tun. Und nach einiger Zeit wirst du feststellen, dass sie gegangen sind»


(Quelle: "Die Kunst, einen Drachen zu reiten" von Bernhard Moestl)