Erkenne, dass nur du selbst entscheidest, was du in dein
Denken hineinlässt und wie lange es dort verweilt.
Eines Tages, so erzählt man sich, suchte ein flüchtender
Mönch Schutz im Tempel eines Zen Meisters. Die Verfolger des Mönchs kamen und
wollten wissen, wo der Flüchtende sei. «Es ist niemand da», sagte der Meister.
Da zogen die Verfolger ihre Schwerter und sagten: «Wenn du uns nicht sagst, wo
der Flüchtling ist, schlagen wir dir den Kopf ab.» «Wenn ich nun also sterben
soll», antwortete der Meister, «werde ich ein wenig Reiswein trinken». Mit
diesen Worten holte er eine kleine Flasche, schenkte ein und schlürfte den Wein
mit grossem Genuss. Die Verfolger blickten sich an, und nach einer Weile
verliessen sie den Tempel.
«Meister, wie hast du das gemacht?», fragte der Mönch, dem
der Meister gerade das Leben gerettet hatte. «Das war gar nicht schwierig»,
antwortete der Zen-Meister. «Als die Verfolger kamen, habe ich nicht getan, was
sie wollten. Weder habe ich mit ihnen gestritten noch Fürbitte gehalten. Ich
habe einfach ihre ganze Welt aufgeben und nichts mehr mit ihnen zu tun gehabt.
Und nach einiger Zeit waren sie weg.
So sollten auch Menschen, die klagen, dass sie von Emotionen
und falschen Gedanken gedrängt werden, immer wissen, dass der rechte Weg nicht
streiten und sich verteidigen ist. Auch alles Verhandeln und Argumentieren
bringt nichts. Gib einfach jeden Anspruch auf die Welt deiner Gegner auf und
habe nichts mehr mit Ihnen zu tun. Und nach einiger Zeit wirst du feststellen,
dass sie gegangen sind»
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